Film und Intertextualität
Ob überzeugende Analyse oder genussvolle Rezeption – beides verlangt zunehmend, dass man einen Film als ein ästhetisches Konstrukt „lesen“ kann, das in Verbindung zu anderen, wie auch immer gearteten „Texten“ steht, seien es ausufernde Comic-Universen, klassische und moderne Literatur, filmische Vorbilder oder zu Grunde liegende Broadway-Musicals.
Ein tieferes Verständnis des einzelnen Werks und auch die Möglichkeit, sich zum Beispiel über eine Anspielung amüsieren zu können, setzt Vorwissen und kulturelle Kompetenz voraus und/oder – gerade in der unterrichtlichen Auseinandersetzung – die Bereitschaft, Filme (auch) unter dem Gesichtspunkt der Intertextualität zu betrachten.
Zuvorderst steht hier sicherlich die Auseinandersetzung mit einer literarischen Vorlage und ihrer filmischen Adaption. Der Buch-Film-Vergleich hat Tradition und ist im LehrplanPLUS an verschiedenen Stellen auch gefordert bzw. zumindest angedacht. Ein weiterer interessanter Ansatzpunkt ist – man blicke nur auf die Schwemme an Sequels, Prequels und Remakes – der intramediale Vergleich, also der Bezug eines Films auf weitere Filme. Inhaltlich und auch methodisch ist dann weiterhin das Phänomen des Medienverbunds interessant, also die Umsetzung bzw. Fortschreibung eines Stoffes in verschiedensten Medien. Die Bezugspunkte reichen dabei von Figuren und Stoffen über Motive bis hin zu Zitaten.
Im ersten Teil der Fortbildung (18.05.) geht es zunächst darum, das weite Feld der Intertextualität zu ordnen und anhand von Filmen, die Teil der SchulKinoWoche Bayern 2022 sind, anschaulich zu machen.
Für die zweite Sitzung (19.05.) können zusätzlich einige Ideen und Beobachtungen eingebracht werden, die dann gemeinsam diskutiert werden können. Der Fokus der Veranstaltung liegt auf dem Spielfilm. Im Hinblick auf das Thema und die im Rahmen der SchulKinoWoche Bayern angebotenen Filme richtet sich die Fortbildung in erster Line an der Sek I und II aus. Doch auch Lehrkräfte für die Grundschule sind herzlich willkommen.