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Schulkinowoche Bayern

Schulkinowoche Bayern

19. SchulKinoWoche Bayern
nächster Termin 16. - 27. März 2026

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Wenn du Angst hast, nimmst du dein Herz in den Mund und lächelst

Inhalt
Die zwölfjährige Anna lebt mit ihrer alleinerziehenden Mutter Isolde in einer kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung am Rande von Wien. Anna ist eine sogenannte CODA („child of deaf adults“) – ein „Kind gehörloser Eltern“. Denn Isolde hat eine Hörbehinderung. Mit ihr unterhält sich Anna oft in Gebärdensprache, gleichzeitig spricht Anna auch Lautsprache. Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter ist innig, aber das Geld oft knapp. Als Anna von der Mittelschule auf ein Gymnasium im Stadtzentrum wechselt, trifft sie auf Jugendliche, von denen die meisten aus der Oberschicht stammen. Obwohl sie selbstbewusst ist, beginnt sie sich für ihre soziale Herkunft und die behinderte Mutter zu schämen. Auch mit Isolde kommt es in Folge immer öfter zu Streitereien. Am Ende findet Anna aber mit Mara eine verbündete Freundin an der neuen Schule und kann ihre Scham in Stolz verwandeln.

Umsetzung
Der Film ist eine Coming-of-Age Geschichte der besonderen Art. Denn auf der Suche nach Identität wird Vielfalt als Norm dargestellt. Dabei werden Themen wie Klassismus, Behinderung und Geschlechteridentität verhandelt. Das bemerkenswerte an Marie Luise Lehners Debüt ist ihre intersektionale Haltung, mit der sie unaufgeregt vielfältige Lebensrealitäten zeigt. Beispielsweise lebt Annas neue Freundin Mara ebenfalls allein mit ihrem queeren Vater. Lehner spielt gerade beim Aussehen ihrer Haupt- und Nebenfiguren immer wieder mit Gender-Stereotypen und Cross-Dressing. Zum Beispiel tanzen Anna und Mara als Männer verkleidet und mit künstlichen Bart Tik-Tok-Videos nach. Die Nachbarschaft von Anna ist vielfältig, dazu gehören Kinder mit Migrationsgeschichte oder Transpersonen genauso selbstverständlich wie ihre hörbehinderte Mutter.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Der Film eignet sich besonders gut, um auf den Alltag von Menschen mit Hörbehinderung und deren Kinder einzugehen. Wie wird Licht anstatt Geräusche für Wecker oder Klingel verwendet, auf welche Barrieren treffen Isolde und Anna, welche Hilfsmittel nutzt Isolde? Gebärdensprache kann als eigenständige Sprache besprochen werden. Lohnenswert ist, sich mit dem Ton im Film auseinander-zusetzen. Einmal nimmt Isolde ihre Hörgeräte im Schwimmbad heraus, die Atmosphäre wird dumpfer und wir können in ihre Art, die Welt wahrzunehmen, eintauchen. Im Gegensatz dazu ist für Anna Musik sehr wichtig. Sie tanzt Social-Media-Videos zu queerem Elektro-Pop von POP:SCH („Gender Police“) oder Tami T („Princess“) nach. Da sich die Songs explizit mit dem Thema Geschlechteridentität beschäftigt, können die Texte analysiert werden. Darauf aufbauend ist es möglich, auf die sexuelle Orientierung bei Jugendlichen einzugehen. Bspw. äußert Anna selbst, dass sie ihren männlichen Mitschüler vor allem deshalb interessant findet, weil sie so sein will wie er.

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Österreich 2024

Regie:
Marie Luise Lehner

Laufzeit:
88 Minuten

Genre:
Drama, Coming-of-Age

FSK:
ab 12 Jahre

Schulunterricht | Altersempfehlung:
ab 7. Klasse | ab 12 Jahre

Themen:
Hörbehinderung, Geschlechteridentität, Klassismus, Vielfalt, Erwachsenwerden, Eltern-Kind-Beziehung, alleinerziehende Eltern, Sexualität, Intersektionalität, Freundschaft

Unterrichtsfächer:
Deutsch, Ethik, Musik, Sozialkunde, Medienkunde, Philosophie, Psychologie

Unterrichtsmaterial:
Filmheft
Weiteres Material auf filmisch.online

Dieser Film liegt in inklusiver Fassung mit Audiodeskription und mit erweiterten Untertiteln für die App GRETA vor.


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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung
Medienabteilung
Schellingstr. 155
80797 München

Info-Telefon: (089) 2170 – 2294

E-Mail: schulkinowoche@isb.bayern.de

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