Inhalt
ÜBER UNS VON UNS dokumentiert das Leben von sieben jungen Migrantinnen, die aus Ländern wie Syrien, dem Libanon und dem Irak nach Deutschland geflüchtet sind. Der Film spielt in Eberswalde, einer Kleinstadt in der Nähe von Berlin, und begleitet die Teenagerinnen durch die herausfordernden Phasen des Erwachsenwerdens. Sie stehen vor den typischen Fragen der Jugend: Wer bin ich, und wohin gehöre ich? Doch durch ihre Migrationsgeschichte kommt die zusätzliche Herausforderung hinzu, ihre kulturelle Identität in der neuen Heimat zu finden. Der Film gibt intime Einblicke in den Alltag der Mädchen, ihre Kämpfe mit Sprachbarrieren, Diskriminierung, Rassismus und das Ringen um Selbstverwirklichung.
Umsetzung
Regisseurin Rand Beiruty setzt auf eine dokumentarische Herangehensweise, die besonders durch ihre Intimität und Unmittelbarkeit überzeugt. Die Kamera bleibt nah an den Protagonistinnen, oft ungeschliffen und direkt, was dem Publikum das Gefühl gibt, Teil ihres Alltags zu sein. Beiruty, selbst aus Jordanien stammend, hat ein Vertrauensverhältnis zu den Mädchen aufgebaut, wodurch sehr persönliche Momente eingefangen werden. Die Teenagerinnen sprechen offen über ihre Unsicherheiten, Sorgen und Hoffnungen. Der Film zeigt die Mädchen in verschiedenen Lebenssituationen – in der Schule, zu Hause, bei Freizeitaktivitäten – und unterstreicht mit diesen authentischen Einblicken die Zerrissenheit zwischen der neuen und der alten Heimat. Workshops, in denen die Protagonistinnen kreativ und spielerisch ihre Identität erkunden, dienen als zentrales erzählerisches Element, das die Themen Integration, Selbstfindung und kulturelle Zugehörigkeit verbindet.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
ÜBER UNS VON UNS bietet eine ideale Grundlage, um Diskussionen über Migration, Integration und Identitätsbildung anzuregen und Empathie sowie interkulturelles Verständnis zu fördern – Themen, die eng im Lehrplan verankert sind. Lehrkräfte können ihn nutzen, um Schülerinnen und Schüler zu sensibilisieren und ihnen Raum zu geben, eigene Erfahrungen oder die ihres Umfelds zu reflektieren. Die filmische Umsetzung im dokumentarischen Stil bietet Anknüpfungspunkte: Schülerinnen und Schüler könnten analysieren, wie die direkte und unkommentierte Darstellung der Protagonistinnen einen authentischen Zugang zu ihren Lebenswelten schafft. Oder sie wählen eine besonders emotionale Szene im Film und untersuchen, wie Kamera, Licht und Musik die Stimmung erzeugen, ohne dass Worte nötig sind. Anschließend versuchen sie, ein eigenes kleines Video oder eine Foto-Collage zu erstellen, die ein Gefühl oder eine Idee vermittelt, ohne dass dabei gesprochen wird.
