Inhalt
Steffen Krones zieht es in unberührte Gegenden der Erde. Doch als er beruflich die Lofoten aufsucht und den Inuit Kris kennenlernt, erfährt er, dass der Zivilisationsmüll aus Deutschland auch dort in der Arktis angekommen ist. Aber wie gelangt der Abfall dorthin? Ein Experiment beginnt: Steffen Krones entwickelt gemeinsam mit Paul, der Technisches Design an der TU Dresden studiert, mit GPS ausgestattete Bojen, die sie Drifter nennen. Sie sollen durch die Elbe in die Nordsee und bis zu den Lofoten treiben. Diesen Prozess will Steffen Krones dokumentarisch festhalten. Zuerst müssen die Drifter immer wieder modifiziert und an unterschiedlichen Orten ausgeworfen werden. Doch dann kommt das Experiment dem erhofften Ziel näher, auch dank weiterer Mitstreiterinnen von Umweltschutzorganisationen und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Am Ende landen tatsächlich einige der Drifter in der Arktis an. Doch die Freude über das gelungene Experiment wird getrübt von der Erkenntnis, wie stark selbst die entlegensten Inseln bereits von Müll belastet sind.
Umsetzung
Der Filmemacher Steffen Krones erzählt von der Gefahr, die vom Plastikmüll für Ökosysteme der Erde ausgeht, auf einer sehr persönlichen Ebene. Er dokumentiert weniger die vorgefundene Verschmutzung im Wasser und an der Küste, sondern ein von ihm durchgeführtes Experiment. Hierfür setzt er auf spektakuläre Bilder der Landschaft der Arktis und emotionalisiert gezielt mit Musik, die im Wechsel montiert sind mit fast intim wirkenden Aufnahmen von Fortschritten und Rückschlägen seines gemeinsam mit anderen durchgeführten Experiments. Damit verdeutlicht er zugleich, wie wichtig gemeinsames Handeln ist. Denn es gelingt ihm, immer mehr Menschen für sein Projekt zu gewinnen, auch Menschen, die in der Wissenschaft arbeiten. Dadurch kann der Film auch als gelungenes Beispiel für Citizen Science bezeichnet werden, einer Forschung, die von Bürgerinnen und Bürgern in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft zu neuen Erkenntnissen führen kann.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Da es sich um einen Film handelt, der ein für wissenschaftliche Forschung relevant gewordenes Experiment dokumentiert, bieten sich Anknüpfungspunkte für die Verbindung von bürgerschaftlichem Engagement, Forschung und filmischer Dokumentation. Kleine Unterrichtsprojekte zu Plastikmüll oder zu anderen umweltrelevanten Themen können die Schülerinnen und Schüler selbst filmisch dokumentieren. Dazu gehört die Überlegung, wie das Sujet interesssant/kurzweilig/dramatisch in Szene gesetzt werden kann. Desweiteren kann die Nutzung von GPS im Film dazu anregen, über die Relevanz digitaler Technik für Fragen und Herausforderungen nachhaltiger Entwicklung zu diskutieren, etwa die digitale Erfassung des Waldes. Auf filmästhetischer Ebene kann die Bildsprache im Kontext der Inszenierung von Sehnsuchtsorten und entsprechenden Bildern (z. B. im Tourismus) analysiert werden – etwa wenn der Inuit Kris porträtiert wird.