Inhalt
Plastik ist ein faszinierend wandelbares Material und allgegenwärtig – sowohl im alltäglichen Gebrauch als leider auch überall in unserer Umwelt sowie in den Körpern von Menschen und Tieren. Der Film beleuchtet die Problemlagen aus vielen Perspektiven: von der Herstellung des Materials über seine vielfältigen Verwendungsgebiete bis hin zur viel zu geringen Recyclingquote und schließlich Endlagerung hochgiftiger Stoffe. Einerseits kommen Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen zu Wort: Sie berichten vom teils erfolgreichen, teils vergeblichen Kampf gegen Umweltverschmutzung und der Vergiftung von Lebewesen. Andererseits wird ebenso die eloquente Art dokumentiert, mit der sich die Industrie aus der Verantwortung stehlen möchte, denn die Plastikherstellung ist ein wesentlicher Teil der Wachstumsstrategie der Erdölindustrie. Dabei gibt es seitens der Forschung schon längst Vorschläge sowohl für umweltverträgliche Alternativen als auch für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft.
Umsetzung
Wie schon bei Isa Willingers Film HI, AI (2019) setzt sich auch PLASTIC FANTASTIC sehr gekonnt aus verschiedenen Interviewfragmenten mit involvierten Personen sowie Impressionen von beispielsweise Produktionsanlagen, verschmutzten Küsten- und Flusslandschaften sowie Umweltschutzaktionen zusammen. Der Film sensibilisiert mit seiner pointierten Auswahl und den damit verbundenen besorgniserregenden Geschichten – wie dem Kampf in Louisiana/USA gegen weitere Plastikproduktionsstätten, den Problemen durch Mikroplastik an den Stränden Hawaiis oder der unglaublichen Menge von Einwegverpackungen in Kenia – sein Publikum. Isa Willinger kommt ohne Kommentar aus und die Kamera fängt die Katastrophe in großflächigen Bildern ein, ohne dabei belehrend zu wirken. Auch wenn die Situation verheerend ist, werden Lösungen aufgezeigt, beispielsweise Innovationen im Bereich Material, die zumindest ein wenig Hoffnung auf einen Wandel geben.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Der vermeintlichen Aussichtslosigkeit im Kampf gegen die Plastikflut kann die Frage nach den Handlungsmöglichkeiten, dem Engagement von uns allen gegenübergestellt werden: Wann ist die Verwendung von Plastik wirklich unumgänglich und welche Vermeidungsstrategien gibt es? Wie können wir Plastikmüll reduzieren und Recyclingprozesse effektiver unterstützen? In Anlehnung an die Filmbilder könnten die Schüler*innen Vorschläge für ein Konzept zur Bildungsarbeit in Kindergärten und Schulen erarbeiten. Sie können zudem Video- und Fotodokumentationen zur eigenen Umgebung (z. B. Schule, Zuhause) und zur tatsächlichen Plastikverwendung sowie dem Umgang mit Plastikmüll im Alltag erstellen. Insbesondere die Ausführungen der Lobbyisten suggerieren, dass die Konsument*innen verantwortlich sind – diese Argumentationsstrategien sollten analysiert und Gegenargumente formuliert werden.