Inhalt
Fünf junge Berliner Aktivistinnen und Aktivisten werden ein Jahr lang begleitet. Quang ist für Fridays for Future in der Pressearbeit tätig, Patricia setzt sich für die Enteignung großer Wohnkonzerne ein, Simin engagiert sich in der migrantischen Bewegung, Zaza ist in der Krankenhausbewegung aktiv und Feline macht politische Kunst. Wir erleben sie in ihrem aktivistischen Alltag: bei Protestkundgebungen, bei Vorbereitungen für Demonstrationen, im Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern oder Politikerinnen und Politkern, bei einer Gewerkschaftsschulung. Untereinander tauschen sich die jungen Menschen über Perspektiven, Politik und Gesellschaft aus und reflektieren ihren Aktivismus. In ihrer gegenseitigen Unterstützung wird sichtbar, dass sie alles geben, um für ihre Überzeugungen einzutreten.
Umsetzung
Die zentrale Herausforderung für einen Dokumentarfilm mit fünf Personen besteht darin, ausgewogen zu erzählen. Voraussetzung hierfür ist, dass alle dargestellten Personen gleichermaßen interessant sind und sich Geschichten ergeben, die miteinander verknüpft werden können. In Joana Georgis Film finden wir all dies vor. Von entscheidender Bedeutung sind die Berührungspunkte der fünf Aktiven: alle haben ihre eigene Agenda, handeln aber auch zusammen. Diese Darstellung von Kooperation ist eine der wesentlichen Leistungen des Films. Joana Georgi und ihr Team lassen ihren Protagonistinnen und Protagonisten viel Raum, von sich und ihren Überzeugungen zu sprechen. So werden sie zu Erzählerinnen und Erzählern ihrer eigenen Geschichten. Auf Social Media teilen sie Aktionen und Werteüberzeugungen mit ihren Followern, was auch sichtbar im Film wird. NIEMALS ALLEIN IMMER ZUSAMMEN ist auf diese Weise eine Art filmisches Manifest gegenwärtiger Protestkultur.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung kann der Film für die Auseinandersetzung mit zahlreichen Nachhaltigkeitszielen, vor allem aber für das Nachhaltigkeitsziel 17 (Partnerschaften zur Erreichung der Ziele) eingesetzt werden. Von Anfang an stehen die Partnerschaften hinsichtlich der aktivistischen Unternehmungen der fünf aktiven Personen im Zentrum. Auf nachvollziehbare Weise kann dadurch vermittelt werden, wie Gemeinschaft und Zusammenhalt funktionieren. Darüber hinaus können die Schülerinnen und Schüler die Methode des Films reflektieren, der den Protagonistinnen und Protagonisten sehr viel Freiraum für die Darstellung ihrer Überzeugungen und Aktivitäten zu lassen. Hierzu darf auch das Interview mit der Regisseurin im Presseheft hinzugezogen werden. Im Vergleich mit ähnlichen dokumentarischen Herangehensweisen kann diskutiert werden, worauf zu achten ist, wenn man auf diese Weise vorgeht und in welchen Kontexten Vorsicht geboten sein könnte.