Inhalt
Im französischen Département Jura verbringt der 18-jährige Totone sein sorgloses Leben mit Feiern, Flirts und gelegentlichen Prügeleien. Als sein Vater jedoch bei einem Autounfall verunglückt, steht Totone plötzlich vor der Verantwortung, den heruntergekommenen Hof zu führen und sich um seine kleine Schwester zu kümmern.
Als er die junge Milchbäuerin Marie-Lise kennenlernt, kommt er auf die Idee, mit ihrer hochwertigen Milch den besten Comté-Käse der Region herzustellen. Während er anfangs nur vorhatte, sie beim Diebstahl abzulenken, verliebt er sich in sie und gerät in einen Gewissenskonflikt. Aber wie soll er den Lebensunterhalt ohne das Preisgeld stemmen und gleichzeitig Marie-Lise nicht verletzen?
Totones Weg zum erhofften Gewinn wird zu einer Geschichte über Verantwortung, Liebe und Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Der Film zeigt das Landleben mit all seiner Schönheit, ohne dabei dessen Herausforderungen und Tücken kleinzureden.
Umsetzung
Der von einer entwaffnenden Natürlichkeit geprägte Debüt-Spielfilm gewann nicht nur den Preis der Jugendjury beim Filmfestival in Cannes (in der Sektion „Un Certain Regard“), sondern wurde auch von der Filmkritik für seine direkte und frische Erzählweise gelobt. Der Film hält sich geschickt von Klischees fern. Er vermeidet sowohl die Idealisierung eines vermeintlich idyllischen Landlebens als auch die deprimierende Darstellung einer verarmten Agrarwelt. Der Film besticht durch seine Feinfühligkeit, mit der er liebenswerte Charaktere zeichnet, eine Landschaft einfängt, die im Kino selten zu sehen ist, und eine rohe dokumentarische Realität einfließen lässt, ohne jemals eine überhebliche Haltung einzunehmen.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Zu Beginn einer Nachbearbeitung kann versucht werden, die Umstände nachzuvollziehen, die den Protagonisten des Films von der Unbeschwertheit der Jugend in die Verantwortung des Erwachsenenalters katapultieren. Welche Formen der Unterstützung erhalten Totone und seine Schwester? Was wird im
Film gezeigt und nicht gezeigt? Obwohl es sich um eine fiktive Geschichte mit ausgedachten Figuren handelt, gelingt es der Regisseurin an vielen Stellen, einen realistischen, dokumentarisch wirkenden Blick auf das Landleben zu werfen. Woran lässt sich dieser Ansatz erkennen? In Bezug auf die Filmästhetik behauptet Louise Courvoisier, dass es in ihrem Film Parallelen zum Western-Genre gibt - welche Gemeinsamkeiten können die Schülerinnen und Schüler entdecken?
