Inhalt
Die vierte Verfilmung des gleichnamigen Romans von Erich Kästner handelt von der dreizehnjährigen Martina, die mit ihrer alleinerziehenden Mutter und ihrem kleinen Bruder in Berlin lebt und die Chance auf ein Stipendium für ein Internat in Südtirol bekommt. Als Martina in dem ländlichen Kirchberg ankommt, findet sie sich gleich in den Rivalitäten zwischen den Internen und den Externen des Johann-Sigismund-Gymnasiums wieder. Mit ihren neuen Freundinnen und Freunden Matze, Jo und Uli erlebt sie in ihrem neuen Schulalltag einige Abenteuer. Der Streit zwischen den verfeindeten Gruppen soll durch ein gemeinsames Theaterstück beigelegt werden. Doch erst die Mutprobe des kleinen Uli verändert alles.
Umsetzung
Der Film spielt in einer hell und freundlich gestalteten Internatswelt mit starken Kinderfiguren, die sich im Laufe der Handlung weiterentwickeln und in ihrer Unterschiedlichkeit zur Identifikation anregen. Filmschnitt und Bild sind sehr kindgerecht gestaltet und einige Popsongs untermalen die Handlung. Die ruhige und sympathische Erzählerstimme aus dem Off erklärt immer wieder die Handlung und alle Konflikte finden eine Lösung. Werte wie Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Versöhnung stehen im Mittelpunkt der warmherzig erzählten Geschichte. In dieser Filmadaption des Romans von Erich Kästner ist Martina, die Hauptfigur des Films sowie weitere die Handlung tragende Figuren, wie Frau Kreuzkamm als Direktorin, deren Tochter Ruda und Jo im Gegensatz zur literarischen Vorlage und den anderen Verfilmungen des Stoffs weiblich besetzt. Auch mit dem Thema Diversität geht der Film selbstverständlich und überhaupt nicht aufgesetzt um, denn People of Colour sind ebenfalls in wichtigen Rollen zu finden.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Die Neuverfilmung der Romanvorlage von Erich Kästner, die 2023 ihr 90jähriges Jubiläum feiert, bietet gute Anknüpfungspunkte, um mit den Kindern über deren Schulalltag zu sprechen und anhand des Films über Themen wie „verfeindete Gruppierungen“, „Freundschaft, Mut, Zusammenhalt“, „Versöhnung und das Lösen von Konflikten“ zu sprechen. Unter anderem anhand der Wiederbegegnung von Internatsleiter Justus Bökh und dem „Nichtraucher“ Robert kann darüber nachgedacht werden, was Freundschaft ausmacht und wie echte Versöhnung aussehen kann. Was bedeutet es mutig zu sein? Untersucht werden kann, wie die Coole, die Strebsame, der Schüchterne etc. im Film mittels Kameraeinstellungen und Kameraperspektiven dargestellt werden und welche Rolle diese Zuschreibungen in Bezug auf die erzählte Geschichte spielen. Beim Vergleich mit der Buchvorlage können die Schülerinnen und Schüler insbesondere herausarbeiten, inwieweit die geänderten Geschlechterrollen für die Erzählung eine Rolle spielen.