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Schulkinowoche Bayern

Schulkinowoche Bayern

19. SchulKinoWoche Bayern
nächster Termin 16. - 27. März 2026

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Amrum

Inhalt
Frühjahr 1945. Der zwölfjährige Nanning ist mit seiner hitlertreuen, hochschwangeren Mutter und seinen Geschwistern auf die Insel Amrum geflohen. Als Ältester hilft er, die Familie über die Runden zu bringen: Nachts sammelt er Strandgut, tagsüber arbeitet er mit seinem besten Freund bei einer Bäuerin auf dem kargen Feld. Dann erreicht die Nachricht von Hitlers Tod die Insel und während um sie herum die Hoffnung auf ein Ende des Krieges wächst, fällt die Mutter nach der Geburt ihres Babys in tiefe Depression. Der von ihr geäußerte Wunsch, noch einmal ein Weißbrot mit Butter und Honig zu essen, wird ihrem Sohn zur Obsession. Aber in der Kriegszeit sind solche Dinge Luxusgüter. Durch Tauschgeschäfte mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Insel hofft Nanning, seiner Mutter den Liebesbeweis erbringen zu können. Was er bei diesen jedoch erfährt, bringt sein kindliches Urvertrauen ins Wanken. Er, der die Gesinnung der nationalsozialistischen Eltern nie hinterfragt hat, erahnt plötzlich ihre Ideologie.

Umsetzung
Das familiäre Innenleben Nazideutschlands, erzählt über eine einfach strukturierte Geschichte: Ein Junge will 1945 seiner Mutter einen Liebesbeweis erbringen, die Armut im Krieg steht seinem Wunsch entgegen. Die Widerstände, die der Junge auf seinem Weg überwinden muss, erzählt Akin über Naturgewalten wie das Meer und den Sturm. Aufnahmen der Brandung und des Windes spiegeln sich im Score. In den großen, manchmal fast märchenhaften Panoramabildern der abgelegenen Insel im Meer wird der Krieg, der aus der Perspektive des Kindes erzählt wird, thematisiert, aber in seiner Schärfe abgemildert. Oft erscheint er fast nur wie ein Widerhall aus der Ferne. Das unglaubliche Licht auf der Insel, das die Kamera in den Bildern einzufangen weiß, legt sich über die Geschichte wie die Magie, die der Kindheit innewohnt und aus der Nanning fallen wird.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Der Film bietet jungen Menschen einen Einstieg in die historische Zeit des Kriegsendes und die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Ideologie: Über einen Protagonisten ihres Alters und eine Erzähl-Perspektive auf Augenhöhe. Für ältere Schülerinnen und Schüler unterfüttert der Film makrogeschichtliches Wissen mit der Mikrogeschichte einer Familie. In diesem Kontext kann das filmische Genre „Coming-of-Age“ thematisiert werden. Hier wird das (politische) Erwachen des Jungens fokussiert. Damit wird jungen Zuschauerinnen und Zuschauern ein Werkzeug an die Hand gegeben, über das Elternhaus weitergetragene Meinungen und Vorurteile zu hinterfragen. Lohnenswert ist auch die Auseinandersetzung mit der Filmsprache: Die Bilder der Natur und der Menschen, die etwas über die Zeit erzählen; die Naturaufnahmen und der Kampf mit den Elementen, die menschliches Innenleben spiegeln; die Gegenübersetzung der Bilder von der Weite der Insel und der geistigen und emotionalen Enge bei Nanning zuhause.

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Deutschland 2025

Regie:
Fatih Akin

Laufzeit:
93 Minuten

Genre:
Drama, (Historien-)Drama, Coming-of-Age

FSK:
ab 12 Jahren

Schulunterricht | Altersempfehlung:
ab 9. Klasse | ab 14 Jahre

Themen:
2. Weltkrieg, Kindheit, Jugend, Nationalsozialismus, Ideologie, Erwachsenwerden, Flucht, Familie, Familiengeheimnisse

Unterrichtsfächer:
Geschichte, Politik, Ethik, Sozialkunde, fächerübergreifend: Demokratiebildung

Unterrichtsmaterial:

ausführliches Material mit Arbeitsblättern sowie weitere Links auf filmisch.online

Dieser Film liegt in inklusiver Fassung mit Audiodeskription und mit erweiterten Untertiteln für die App GRETA vor.


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SchulKinoWoche Bayern
Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung
Medienabteilung
Schellingstr. 155
80797 München

Info-Telefon: (089) 2170 – 2294

E-Mail: schulkinowoche@isb.bayern.de

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