Inhalt
Im Debütfilm des belgischen Regisseurs Anthony Schatteman wird eine berührende Liebesgeschichte zwischen zwei gleichaltrigen Jungen erzählt: Das Landkind Elias, 14 Jahre alt, bekommt mitten im Schuljahr einen neuen Nachbarn: Alexander aus Brüssel. Die beiden Jungs verstehen sich sofort. Schon bald erzählt Alexander, dass er sich schon mal in einen Jungen verliebt hat. Elias ist überrascht, aber genießt jede Minute mit Alexander. Seine aufkommenden Gefühle für Alexander behält Elias jedoch aus Angst vor den Reaktionen seines Umfeldes zunächst für sich. Er verstrickt sich in Ausflüchte und weist Alexander zurück. Einsam und verzweifelt findet Elias Trost in den Gesprächen mit seinem Opa über Liebe und den Mut, zu sich zu stehen. Er erkennt, dass er ehrlich zu sich selbst sein muss und beschließt, um Alexander zu kämpfen und ihm seine wahren Gefühle zu zeigen.
Umsetzung
Die beiden jungen Hauptdarsteller wurden aus 1500 Jungen gecastet, ein Aufwand, der sich definitiv gelohnt hat. Sie tragen – ebenso wie die vielen anderen jugendlichen Schauspielerinnen und Schauspieler – wesentlich zum Erfolg des Films bei. Das Aufwachsen in einer ländlichen Gegend wird nicht nur durch den Bauernhof des Großvaters erzählt, sondern auch durch viele unbeschwerte und manchmal auch schwierige Ausflüge in die Natur. Hierbei wird die jeweilige emotionale Grundstimmung der Figuren durch viel Sonne, Regen oder fließende Gewässer in der Bildstimmung unterstrichen. Die Kamera verweilt oft in Nahaufnahmen von Blicken und Mimik und vermittelt so sehr direkt die emotionale Achterbahnfahrt von Elias und Alexander. Bei einem Kurztrip nach Brüssel zeigt Alexander seinem „petit copain“ eine queere Bar, in der eine ältere Drag Queen den beiden eindringlich von der Lust am Leben vorsingt, während Alexander sie am Klavier begleitet.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Das Kernthema des Films ist die erste Liebe. Elias' Vater singt in seinem Hit-Schlager immer wieder von diesem Gefühl, was bei seinen beiden Söhnen nicht immer Begeisterung auslöst – sie schämen sich manchmal sogar fremd. Der Film bietet zahlreiche Ansatzpunkte, um über Gefühle wie Liebe und Verliebt-Sein zu sprechen, aber auch über Coming-out, Familienzusammenhalt und Freundschaften. Er lädt dazu ein, die Beziehungen zu Eltern und Großeltern sowie zu Gleichaltrigen zu beobachten, zu reflektieren und zu diskutieren: Welche Erwachsenen und welche Jugendlichen werden im Film und vielleicht auch im eigenen Leben als wichtig und unterstützend wahrgenommen? Welche Rolle spielt die Musik im Film und wie wird sie von den Zuschauern erlebt? Schüler*innen können zudem analysieren, wie die Wahl der Drehorte und Landschaften ihr Seherlebnis beeinflusst hat.