Alltag und Widerstand – Mutige Mädchen und Frauen in der iranischen Gesellschaft
Seit Generationen setzen sich Frauen im Iran für ihre Rechte und ihre Freiheit ein. Da sich viele dieser Frauen stets für die Rechte aller engagiert haben, ist ihre Bewegung tief verwurzelt in der Gesellschaft. Das zeigt sich ganz besonders seit dem Tod von Jina Amini in dem massiven Protest gegen die islamische Republik, der maßgeblich von Frauen getragen und angeführt wird. Mit unserer diesjährigen Sonderreihe wollen wir einen Fokus auf starke, selbstbewusste iranische Mädchen und Frauen setzen. Die ausgewählten Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme blicken aus ganz unterschiedlichen Perspektiven auf die herausfordernden Leben von Mädchen und Frauen in Teheran und zeigen, wie sie mit einer Gesellschaft großer Gegensätze und Machtunterschiede umgehen. Die vielfach ausgezeichneten Filme, in denen sich auch die historische Entwicklung des Irans und seiner vielfältigen Filmlandschaft widerspiegeln, beschäftigen sich mit den Folgen, die Patriarchat, Behördenwillkür, Zensur und die Angst vor der allgegenwärtigen Sittenpolizei für den Alltag von Frauen haben. Darüber hinaus zeigen sie die große Bandbreite an zivilem Ungehorsam und Mut, mit denen sich Frauen im Spannungsfeld von Widerstand und Resignation, Überlebensdrang und weiblicher Solidarität behaupten.
Ein Filmprogramm der VISION KINO und der Bundeszentrale für politische Bildung.
Die Filme des Programms
Ein Sack Reis
ab 1. Klasse | ab 6 Jahre
Spielfilm | Iran, Japan 1996 | 80 Minuten | Regie: Mohammad-Ali Talebi
Das kleine Mädchen Jeyran hilft ihrer fast blinden Nachbarin, einen Sack Reis vom anderen Ende der Stadt zu holen. Dabei erleben die beiden aufregende, alltägliche Abenteuer und begegnen vielen Menschen in Teheran – Ob der Sack Reis am Ende gut zu Hause ankommt?
Persepolis
ab 9. Klasse | ab 14 Jahre
Animation | Frankreich 2007 | 91 Minuten | Regie: Marjane Satrapi, Vincent Paronnaud
„Persepolis“ erzählt etwa 30 Jahre iranische Geschichte aus den Augen eines heranwachsenden Mädchens namens Marjane – Mit 14 Jahren wird sie von den Eltern auf Grund der politischen Situation im Iran nach Wien geschickt und muss sich in dem neuen Land ganz allein zurechtfinden.
No Land’s Song
9. Klasse / ab 14 Jahre
Dokumentarfilm | Iran, Deutschland, Frankreich 2016 | 95 Minuten | Regie: Ayat Najafi
Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist es Frauen im Iran verboten, öffentlich Solo zu singen – zumindest vor einem männlichen Publikum. Die junge Komponistin Sara Najafi widersetzt sich der Zensur und den Tabus und ist entschlossen, in ihrer Heimatstadt Teheran ein offizielles Konzert für Solosängerinnen zu organisieren.