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Schulkinowoche Bayern

Schulkinowoche Bayern

15. SchulKinoWoche Bayern
4. bis 15. Juli 2022

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Spuren - Die Opfer des NSU

Inhalt
Zwischen September 2000 und April 2007 wurden zehn Menschen von der rechtsextremen Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) ermordet, darunter acht türkischstämmige Männer. Die polizeilichen Ermittlungen wurden zunächst ausschließlich im Umfeld der nicht-deutschen Opfer mit Verdacht auf Drogenhandel und organisierte Kriminalität geführt. Die Familien der Ermordeten wurden so ein weiteres Mal zu Opfern, diesmal von Vorurteilen. Erst ab 2011 wurde die Täterschaft des NSU aufgedeckt. Im Prozess von 2013 bis 2018 blieben aus Sicht der Opferangehörigen allerdings viele Fragen offen und das Strafmaß teilweise so mild, dass ihr Glaube an den Rechtsstaat grundlegend erschüttert wurde. Der Film dokumentiert, wie die Angehörigen versuchen, mit dem jahrelangen Geschehen umzugehen und insbesondere das Andenken an die Opfer lebendig zu halten.

Umsetzung
Der Film bietet keine (weitere) täterzentrierte Aufarbeitung der NSU-Verbrechen, auch keine Analyse des teilweise unbefriedigenden Gerichtsverfahrens. Regisseurin Aysun Bademsoy stellt ihren Film vielmehr konsequent in den Dienst der oftmals vernachlässigten Perspektive der Hinterbliebenen und kompensiert gewissermaßen den medialen Mangel der Opferperspektive. Bademsoy begleitet Familienangehörige der Opfer an den verschiedensten Orten in ihrem Alltag. Sie gibt ihnen Raum für ihre Schilderungen vom Zeitpunkt der Morde und von ihren Erfahrungen mit dem NSU-Prozess. Sie gestaltet ihren Film behutsam und lässt auch Momente der Stille zu, um die Trauer der Angehörigen sowie ihre ganz unterschiedlichen Formen des Gedenkens und des Umgangs mit dem brutal herbeigeführten Verlust spürbar zu machen. Gespräche und Kommentare wirken persönlich, unmittelbar und transportieren Nähe zwischen der Regisseurin und ihren Protagonistinnen und Protagonisten.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Da der Film die zugrundeliegenden Verbrechen der rechtsextremen Terrorgruppe NSU nicht ausführlich behandelt, müssen diese Ereignisse für das Gesamtverständnis des Dokumentarfilms zunächst vorbereitend im Unterricht thematisiert werden. Ebenso sollte der Gerichtsprozess Unterrichtsgegenstand sein – was ist ein „Rechtsstaat“ und welchen Unterschied gibt es zwischen „Recht“ und „Gerechtigkeit“? Warum werden die Urteile des NSU-Prozesses so unterschiedlich bewertet? Zentral sollte dabei immer die Perspektive der Opfer bzw. ihrer Angehörigen und Hinterbliebenen sein. Hier können weiter Fragestellungen z. B.: lauten: Mit welchen unmittelbaren und mit welchen Langzeitfolgen müssen sie umgehen? Welche Formen des Gedenkens und der Trauer gibt es bzw. sind im Film zu sehen? Heilt die Zeit wirklich alle Wunden? Fühlen sie sich in Deutschland noch zu Hause? Und: Welche Formen der (staatlichen)Wiedergutmachung bzw. nachträglicher Gerechtigkeit könnte es geben?

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Deutschland 2019

Regie:
Aysun Bademsoy

Laufzeit:
81 Minuten

Genre:
Dokumentarfilm

FSK:
12

Schulunterricht | Altersempfehlung:
ab 10. Klasse | ab 15 Jahre

Themen:
Opfer, Gewalt, Tod/Sterben, Trauer/Trauerarbeit, Gedenken, Recht und Gerechtigkeit, Familie, Integration, Rechtsterrorismus, Täter

Unterrichtsfächer:
Sozialkunde, Politik, Geschichte, Religion, Ethik, Psychologie, Deutsch, fächerübergreifend: Demokratieerziehung


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