Inhalt
Ein neuer Fall für Rico und Oskar! Die beiden Freunde aus Berlin-Kreuzberg bilden ein ungewöhnliches Team: Oskar ist hochbegabt, während sich Rico selbst „tiefbegabt“ nennt. Nach ihrem letzten großen Coup ist Oskar vorrübergehend bei Rico eingezogen, denn sein Vater braucht Abstand. Zusammen genießen die beiden Jungen nun die Sommerferien, etwa beim Bingo, wo Rico immer mit seiner Mutter Tanja hingeht. Auf wundersame Weise gewinnt Tanja jedes Mal. Meist ergattert sie eine Handtasche, die sie später im Internet verkauft. Doch dabei macht Oskar eine unglaubliche Entdeckung: Tanja schummelt! Und bei den Taschen, die sie weiterverkauft, handelt es sich um sündhafte teure Lederware. Gemeinsam finden die beiden Kinderdetektive heraus, dass Tanja Opfer einer Erpressung ist. Ihre Spürnasen führen sie bis über die Grenzen der Stadt hinaus, wo sie einem gemeinen Verbrecherduo auf die Spur kommen und mit jeder Menge „Herzgebreche“ konfrontiert werden…
Umsetzung
Die filmische Adaption des zweiten Teils der Kinderkrimi-Trilogie von Andreas Steinhöfel bewegt sich wie schon die Verfilmung des ersten Teils sehr nah an der Buchvorlage. Erneut wird die Freundschaftsgeschichte mit einem spannenden Kriminalfall verbunden. Indem der Film mit viel Humor und stets aus der Sicht der Kinder erzählt, werden spannende und traurige Szenen immer wieder aufgefangen. Letztlich spiegelt sich die Perspektive der Kinder, insbesondere die subjektive Wahrnehmung von Rico, auf allen Ebenen der Filmsprache. Verwischte oder verwackelte Bilder sowie ein verzerrter Ton verdeutlichen seine Verunsicherung und Orientierungslosigkeit. Zugleich vermittelt der Film durch rasante Kamerabewegungen und schnelle Schnitte sowie durch seinen mitreißenden Soundtrack, wie entschlossen und mutig sich die Kinder in das Abenteuer stürzen.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Stärken und Schwächen von Rico und Oskar, die hier mit großer Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit thematisiert werden, zeigt ihre Geschichte, was Inklusion im Kern bedeutet. Ihre besondere Freundschaft lehrt, dass Zusammenhalt und gemeinsames Handeln alle stärker und mutiger machen kann. Darauf aufbauend kann zudem ein Fokus auf das „Herzgebreche“ gelegt werden: Von welchen Vertrauenskrisen handelt der Film? Wie bewältigen die Figuren schließlich Gefühle der Enttäuschung, des Verlassenseins und des Misstrauens? Weiterhin kann besprochen werden, in welcher filmischen Tradition „Rico, Oskar und das Herzgebreche“ steht. Ein Vergleich mit „Emil und die Detektive“ – mit dem Roman und einer der Verfilmungen – z.B. gibt Aufschluss über die Gattung Kinderdetektivfilm, über dessen dramaturgische Muster und genretypischen Merkmale sowie über charakteristische Figurenkonstruktionen und –konstellationen. Interessant ist dabei außerdem die Frage, was Rico und Oskar als Kinderdetektive heraushebt.