Inhalt
Die siebenjährige Lene soll ihre Sommerferien ausgerechnet im Bayerischen Wald verbringen! Ihr Papa will die Natur malen und die beiden Töchter müssen mit. Widerwillig erkundet sie die Gegend und muss feststellen, dass die Kinder rund um ihre Ferienpension zwar seltsam sprechen, man aber jede Menge Abenteuer mit ihnen erleben kann. Auf Streifzügen durch den Wald begegnet sie dem urigen Waldobelix und lernt die Legende des verschwundenen Waldpeters kennen, der nun in der „Grotte der schlafenden Seelen“ auf seine Erlösung wartet. Sie redet mit Kühen und Eseln, Wachteln und Käfern und stellt fest, wie faszinierend es ist, sich frischen Honig direkt von den Bienen abzuholen. Als sich das Ende der Ferien nähert, hat sich ihr Blick auf den Bayerischen Wald, aber auch auf die Welt an sich gründlich verändert.
Umsetzung
Regisseur Dieter Schumann gelingt mit dem erzählerischen Kniff, das Mädchen Lene als Protagonistin und Off-Erzählerin durch den Film führen zu lassen, eine gerade für jüngere Kinder packende Annäherung an das dokumentarische Beobachten. Durch Lenes Blick begegnet das junge Publikum dem Bayerischen Wald und seinen Bewohnerinnen und Bewohnern, und durch ihre direkte Reaktion wird jede Situation zu einem praktischen Erleben. Wie zufällig streuen sich die philosophischen Gedanken der Waldursel über das „Lebensrecht des Waldes“ und die „Verpflichtung des Menschen“ in die Erzählung mit ein. Das poetische Sounddesign verleiht den einzelnen Waldgeistern eine hör- und fühlbare Präsenz, schafft einen fließenden Übergang von Naturbeobachtung und magischen Legenden und unterstreicht Lenes Staunen über die Welt. Ein Film wie ein Urlaub, von dem das Publikum verändert in den Alltag zurückkehrt.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Der Film führt Grundschulkinder spielerisch an die Beobachtung der heimischen Natur heran und lädt zu einem Ausflug in den Wald mit eigenem Entdecken ein. Gibt es auch bei uns Leuchtmoos? Was fühlt die Waldursel, wenn sie sich an den Fels schmiegt? Im Kunst- und Musikunterricht kann besprochen werden, wie auf der Bild- und Tonebene die Verbindung von Naturbeobachtung und Legende, von sichtbarer Realität und spürbarer Magie wahrnehmbar werden. Darüber hinaus kann Lenes Begegnung mit dem bayerischen Dialekt und ihr anfängliches Fremdsein auf dem Land thematisiert werden. Dabei sollte Ihre Rolle als Protagonistin und die Wirkung ihrer Erzählstimme aus dem Off untersucht werden. Was bedeutet der Begriff Dokumentarfilm? Wie wird die Wirklichkeit durch die Kamera des Regisseurs und die Augen der Protagonistin erzählt?