Inhalt
In den Sommerferien besucht die 12-jährige Alice ihren Freund Tarun in Nordirland, wo seine Mutter Jaswinder als Biologin an einem Projekt zur Reduzierung des Plastikmülls durch Mikroben in den Ozeanen arbeitet. Als wichtige Unterlagen gestohlen werden, kehrt das Trio nach Hamburg zurück. Bei einem Forschungseinsatz in Wesemünde an der Ostsee entdeckt Jaswinder, dass der Recyling-Unternehmer Fleckmann offenbar illegal Müll im Meer entsorgt hat. Konfrontiert mit der Entdeckung, bedroht Fleckmann sie. Als die Biologin spurlos von ihrem Forschungsschiff verschwindet, gewinnen Tarun und Alice die Geschwister Jonny und Clarissa als Helfer bei der Suche. Später stößt auch die Fischerstochter Hanna, die zeitweise wegen mysteriöser Drohmails unter falschen Verdacht geriet, zu den jungen Detektivinnen und Detektiven. Diese decken bei ihren Recherchen auf, dass Jaswinders Assistentin Patrizia etwas zu verbergen hat.
Umsetzung
Der zweite Kinofilm, der auf dem 1999 gestarteten TV-Serien-Dauerbrenner "Die Pfefferkörner" beruht, kommt wieder als Mix aus Kinderkrimi, Road Movie und Abenteuerfilm daher. Wie in der ersten Kinoadaption "Die Pfefferkörner und der Fluch des Schwarzen Königs" verknüpft Regisseur Christian Theede temporeiche Verfolgungsjagden, überraschende Wendungen und hochdramatische Rettungsaktionen, wobei auch der Humor in den teils pointierten Dialogen nicht zu kurz kommt. Erneut bringen abwechslungsreiche Spielorte viele Schauwerte, während geschickt arrangierte Parallelerzählungen um die "Pfefferkörner", die sich bei Recherchen in zwei oder drei Gruppen aufteilen, für Spannung sorgen. Anders als im ersten Film spielen Fantasy-Elemente diesmal keine Rolle, dafür bekommt der Krimi-Plot mehr Gewicht. Zum heimlichen Star steigt das Nesthäkchen Clarissa auf, die mit ihrer Computer-Kompetenz dem "Pfefferkörner"-Team mehr als einmal aus der Klemme hilft.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Der Film wird auch beworben als "James Bond für Kinder". Welche Gestaltungsmittel nehmen hier Bezug auf die Ästhetik spektakulärer Kriminalfilme mit Wow-Effekten? Der Erfolg der "Pfefferkörner" beruht maßgeblich auf einem ausgeprägten Teamgeist, das Kollektiv profitiert dabei von den Fertigkeiten der Mitglieder. Als Jonny die Detektive wegen seiner verheimlichten Leseschwäche in Gefahr bringt, macht er dies im Finale durch einen beherzten Einsatz als BMX-Fahrer wett. Hier bietet sich im Ethikunterricht eine Diskussion über die Frage an, warum es im Team so wichtig ist, Fehler einzugestehen. Die Figur Hanna liefert Anstöße zu einer Debatte über die begrenzte Akzeptanz für die Ausweisung von Fischereisperrzonen oder Naturschutzgebieten bei betroffenen Berufsgruppen. Der Film thematisiert ausführlich die Vermüllung der Ozeane, zeigt aber mit Gaswinders Garbext-Erfindung auch Lösungswege auf. Angesichts der Fridays for Future-Bewegung liegt es im Unterricht nahe zu erörtern, wie wichtig ein nachhaltiger Klima- und Naturschutz für die junge Generation ist.