Inhalt
Wenn das halbe Leben Ordnung ist, fühlen sich die Mucklas in der anderen Hälfe wohl. Als „Hüter des Chaos“ fürchten die kleinen Kobolde den „Fluch der Ordnung“. Für Menschen unsichtbar, lassen sie Dinge verschwinden und stiften bei jeder Gelegenheit Unordnung. Ein wahres Biotop des Durcheinanders war der Krämerladen von Herrn Hansson. Nach dessen Tod übernimmt ausgerechnet der ordnungsfanatische Kammerjäger Karl das Geschäft, der die Anwesenheit der „Schädlinge“ sofort wittert und ihnen den Kampf ansagt. Notgedrungen suchen die Mucklas ein neues Zuhause. Svunja, Tjorben und Smartö, allesamt Enkel des Stammesführers, unternehmen eine Expedition, um ein „neues Land“ zu finden. Unterwegs überstehen die musikalischen Kobolde manche Abenteuer und buhlen um die Nachfolge der Stammesführung.
Umsetzung
DIE MUCKLAS … ist ein Prequel zur „Pettersson & Findus“-Reihe des Schweden Sven Nordqvist, erzählt also die Vorgeschichte der Kobolde, die am Ende bei Pettersson und dem Kater Findus einziehen. Regisseur Ali Samadi Ahadi setzt auf eine Mischung aus Animations- und Realfilmbildern, was ästhetisch wie technisch hervorragend funktioniert. Schauplätze wie der nostalgisch ausgestattete Krämerladen oder eine glitzernde Eishöhle überzeugen ebenso wie das fantasievolle Spiel mit der geringen Größe der Mucklas. Unterlegt ist das episodisch strukturierte Abenteuer mit eingängiger Musik, die bisweilen in Gesangseinlagen kulminiert. Die Szenen mit den überzeichneten realen Figuren zelebrieren puren Slapstick, was der jungen Zielgruppe viel Spaß machen wird. Hinzu kommen Spannungsmomente wie eine stürmische Ballonfahrt.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Die formale Umsetzung offeriert eine ästhetische Analyse. Auf den Vorspann in klassischer Trickfilmoptik folgt eine Kombination der computeranimierten Mucklas mit realen Hintergründen und Spielszenen mit echten Darstellerinnen und Darstellern. Insbesondere die kreative Gestaltung der Kulissen, wenn etwa ein Tor der Mucklas aus Buntstiften besteht, schafft eine stimmige Atmosphäre. Gegebenenfalls kann ein Vergleich mit dem Anime ARRIETTY – DIE WUNDERSAME WELT DER BORGER (Japan 2010) die Untersuchung konturieren. In narrativer Hinsicht bietet der Plot ein Gespräch über Ordnung und Chaos an. Außerdem spielt der Gruppenzusammenhalt der Mucklas eine zentrale Rolle, was sich im wiederholten Leitsatz „Nie nur ich alleine, immer wir zusammen“ ausdrückt. Dem gegenüber steht die Konkurrenz um die Stammesführung, die letztlich ganz diplomatisch als Dreier-Spitze gelöst wird.