Inhalt
Zufällig trifft die zwölfjährige Binti auf Elias, der in seinem Baumhaus den Okapi-Club gegründet hat. Binti bietet ihm ihre Hilfe an. Mit Videos wollen sie die Aufmerksamkeit auf die vom Aussterben bedrohten Tiere lenken. Denn Binti kennt sich aus, für ihren eigenen Kanal dreht sie Videos über ihr Leben. Mit ihrem Vater Jovial lebt sie ohne Papiere. Und obwohl Binti in Belgien aufgewachsen ist und das Heimatland ihres Vaters, den Kongo, nicht kennt, droht ihnen eine Abschiebung dorthin. Als das besetzte Haus, in dem sie gerade vorübergehend leben, von der Polizei geräumt wird, müssen sie schnell verschwinden. Zum Glück kommen sie bei Elias und seiner alleinerziehenden Mutter unter. Binti wünscht sich schnell, dass die bei-den ihre neue Familie werden. Denn sie haben nicht nur unglaublich viel Spaß zusammen, eine Hochzeit von Bintis Vater und Elias‘ Mutter könnte auch den Aufenthalt in Belgien langfristig sichern.
Umsetzung
Bintis Lebensfreude, ihre Spontaneität und ihr Humor machen den Film zu einem mitreißenden Erlebnis. Die Einblicke in die Welt aus ihren Augen, in den Videos für ihren Kanal, sind aufgedreht und lebensfroh. Weitere lustige Szenen bringen die Aktionen rund um den Okapi-Club. Die Dynamik zwischen Elias und Binti zeigt sensibel den Beginn einer tiefen Freundschaft. Der Film ist ein bunter, fröhlicher Kinderfilm mit einem harten Thema. Bintis Lebensrealität ist auch von Angst geprägt. Die ständige Bedrohung der Ab-schiebung in ein fremdes Land ist allgegenwärtig. Der Film bezieht darin ganz klare politische Stellung. „Es gibt mich!“ ist Bintis zweifellose Antwort auf alle Fragen rund um rechtliche Grundlagen ihres Aufenthalts. Die Flucht aus dem besetzten Haus vor der Polizei, die Angst des Vaters sobald sich Polizistinnen oder Polizisten nähern und die Szenen der Festnahme von Binti und ihrem Vater werden in ihrer ganzen Brutalität und Härte erlebbar. Mögliche Vorerfahrungen des Publikums, vor allem von Kindern und Jugendlichen mit eigenen Migrations- und Fluchterfahrungen, sollten auf jeden Fall bedacht werden.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Neben der Beschäftigung mit den Themen Abschiebung und Illegalität, die im Zusammenhang mit dem Film wesentlich ist, bietet der Film viele Anregungen zur kreativ-praktischen Arbeit. Viele Kinder und Jugendli-che konsumieren und/oder produzieren eigenen Content. Bintis schrille, kreative Videos können Vorbild für eigene Videoarbeiten sein. Elias engagiert sich für Okapis. Wofür engagieren sich andere Kinder und wofür oder wogegen würden sich die Kinder im Publikum gerne engagieren? Elias‘ Mutter entwirft Mode und näht gemeinsam mit Binti Kostüme für das Okapi-Event. Wie sieht der Beruf einer Modedesignerin oder eines Schneiders aus? Wie wird eigentlich ein Kostüm genäht? Wieso nicht selbst mal das Nähen ausprobieren? Bintis Vater ist Poet und schreibt Gedichte. Themen des Films wie Zuhause, Familie und Freundschaft können zu Schlüsselthemen für eigene Gedichte werden. Das Happy-End des Films könnte auch für einigen Gesprächsstoff sorgen.